Wer die Leuchtwerbung für Microsoft, McDonalds und Kempinski herstellt, weiß worauf Kunden Wert legen: Hochwertige Anlagen, ein durchgängiger Beratungsprozess und möglichst den kompletten Prozess aus einem Guss. Aber Thomas Würmser geht mit seiner Firma Signfex noch einen Schritt weiter.
BI: Schön, dass Sie Zeit gefunden haben für dieses Interview. Vielleicht erzählen Sie unseren Leserinnen und Lesern kurz etwas über sich?
TW: Vielen Dank für die Einladung. Ja, sehr gerne. Ich würde mich als Unternehmer mit einem Faible für Technik beschreiben. Aber als Leiter einer Firma mit knapp 30 Mitarbeitern bin ich natürlich auch in ganz anderen Bereichen gefordert.
Ich bin Schilder- und Lichtreklameherstellermeister und staatlich geprüfter Gestalter. Seit 2009 leite ich die elterliche Firma und habe sie vergrößert. Ich bin sozusagen in der Werkstatt aufgewachsen. Bereits als Jugendlicher half ich im Betrieb meiner Eltern mit und war fasziniert von der Technik und den optischen Möglichkeiten der Leuchtwerbung. Überhaupt begeistern und faszinieren mich technische Neuerungen – sowohl was die Herstellung von Lichtwerbung betrifft, als auch die Chancen durch Web-Technologien. Deswegen habe ich zusammen mit einem Geschäftspartner die Firma Signfex gegründet.
Was macht Signfex?
TW: Wer einen eigenen Betrieb leitet, weiß wie wichtig Innovationen, Ideen und beständige Verbesserungen sind. Deswegen stellen wir Werbeanlagen und Leuchtbuchstaben nach hochmodernen Standards mit hochmodernen Maschinen und hochmoderner Technik her. Aber wir wollten auch den Kundenservice und die Kommunikation mit unseren Kunden noch weiter verbessern, digitalisieren und durch Automatisierung effizienter gestalten. Aber ohne die menschliche Basis zu verlieren.
Deswegen haben wir uns überlegt, wie wir eine gelungene Kundenkommunikation und optimalen Service digital implementieren können. Mit Signfex gehen wir weg von der klassischen Informationsdarstellung und Kundenansprache hin zu mehr Kundeninteraktion.
Was haben Ihre Kunden davon?
TW: Ein großer Vorteil bei uns ist, dass Kundinnen und Kunden sich in Ruhe alle technischen und gestalterischen Möglichkeiten für ihr Firmenlogo anschauen und vergleichen können – ganz bequem online. Es gibt inspirierende Beispiele, eine umfassende Auswahl und natürlich auch die Möglichkeit, das Produkt komplett selbst zu konfigurieren. Alles visuell aufbereitet, sodass man sofort ein Gefühl dafür bekommt, wie das Endergebnis aussehen wird. Interessenten können uns auch ein Foto der eigenen Halle schicken und bekommen dann von uns eine Fotomontage, also eine Vorschau, wie das Logo oder Branding direkt vor Ort wirken würde. All diese Arten von Visualisierungen, Inspirationen und Konfigurationen bieten lokale Anbieter in der Regel nicht.
Andere Online-Anbieter arbeiten teilweise auch mit Konfiguratoren, aber oft sind diese in der Funktionalität eingeschränkt – zum Beispiel gibt es nur wenige Bauarten zur Auswahl oder es handelt sich um Importware aus Fernost. Dahinter stehen häufig reine Vertriebsplattformen, ohne enge Verzahnung zwischen Hersteller und Verkauf. Eine persönliche Beratung sucht man dort meist vergeblich.
Bei uns ist das anders: Wir bieten den gesamten Prozess – von der Auswahl über die Beratung bis hin zur Herstellung – vollständig digitalisiert an. Gleichzeitig steht jedem Kunden ein fester Ansprechpartner zur Seite, der sich wirklich mit dem Produkt auskennt. Unsere Webseite, die Projektabwicklung und die Lieferung sind eng miteinander verzahnt. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden am Ende das bestmögliche Ergebnis erhalten – individuell, hochwertig und professionell begleitet.
Und das macht Sie im Umfeld der Lichtwerbehersteller einzigartig?
TW: Wir versuchen, das jeweils Beste aus den verschiedenen Konzepten miteinander zu verbinden.
Zum Beispiel gibt es einige lokale Hersteller, die noch ganz klassisch arbeiten, ein bis zwei Vorschläge machen oder den Kunden vielleicht eine kleine Auswahl an Bauformen vorlegen, aus denen diese dann auswählen können. Hier gibt es zwar den persönliche Kontakt mit dem Fachmann, aber oft ist die Auswahl begrenzt und der Kunde braucht viel Fantasie, um sich sein Logo als Endprodukt an der Fassade vorzustellen. Dann gibt es Unternehmen, die sich auf den Online-Vertrieb von Werbeanlagen spezialisiert haben. Diese haben zwar bessere Webseiten als die lokalen Anbieter, das heißt, sie zeigen Beispiel-Bilder und haben einem flüssigen Bestellprozess, aber oftmals kaufen diese Unternehmen die Leuchtlogos bei externen Herstellern zu und kennen sich mit den Produkten selbst nicht wirklich aus. Und dann gibt es natürlich noch die Anbieter aus Osteuropa oder sogar Fernost, die versuchen mit günstigen Preisen zu punkten. Das geht dann leider häufig zu Lasten der Qualität sowie eines langen und teuren Versands.
Bei Signfex haben wir unseren kompletten Ablauf digitalisiert inklusive CRM und Online-Marketing. Unsere Kunden können sich online inspirieren lassen und ihr Logo sowohl selbst konfigurieren als auch nach Vorbild, durch Auswahl entsprechender Bildbeispiele, bestellen. Der Ablauf von der Bestellung bis zur Lieferung ist digital, hocheffizient und deswegen besonders schnell. Alle Mitarbeiter sind stets über den Stand der Bestellung und Produktion informiert. Trotzdem bekommt bei uns jeder Kunde einen festen Ansprechpartner, der über den gesamten Prozess hinweg begleitet und berät. Weil wir die Werbeanlagen selbst herstellen, sind alle unsere Mitarbeiter Profis und beraten individuell. Zu guter Letzt stimmt bei uns auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir nutzen hochwertige und langlebige Komponenten, die wir aufgrund der effizienten Abläufe zu einem sehr guten Preis anbieten können.
Was waren Ihre bisher größten Kunden und Projekte?
TW: Wir durften bereits einige sehr bekannte Kunden und Handelsketten mit Werbeanlagen ausstatten. Im Bereich Franchise sind vor allem Namen wie McDonalds, Subway und Burger King bekannt. Auch Amazon, Allianz und Microsoft sind Großkonzerne, die uns für ihre Leuchtwerbung beauftragt haben. Wir sind auch sportlich unterwegs und arbeiten Regelmäßig für den FC Augsburg. Aber wir haben uns natürlich auch sehr gefreut, als wir für das Kempinksi Hotel in St. Moritz ein Leuchtlogo herstellen durften.
Neben etlichen großen Namen haben wir aber aber auch viele interessante Projekte für mittelständische Unternehmen umgesetzt.
Gibt es auch Anfragen oder Projektideen, die irgendwie anders sind? Zum Beispiel, weil sie einen zum Schmunzeln bringen?
TW: Auf alle Fälle! Es kommen immer wieder auch eher ungewöhnliche Anfragen und Projekte, die wir aber natürlich auch alle gerne umsetzen. Zum Beispiel durften wir einmal ein beleuchtetes Kreuz für die evangelische Kirche herstellen. Apropos Kirche, eine christliche Gemeinde bekam einmal eine farbsteuerbare Leuchtschrift “Bibel” für einen Verkaufsstand. Einen Messestand für Satisfier haben wir auch schon ausgestattet.
Auch die Corona-Zeit war turbulent. Plötzlich wollten alle Faceshields haben. Wir haben also in Tag- und sogar Nachtschichten Faceshields hergestellt. Auch fürs Ausland. 40.000 Stück innerhalb von vier Wochen. Das war ein Kraftakt. Danach kamen dann noch Plexiglas-Trennwände für das Fußballstadion des FC Augsburg.
Wie sieht die Zukunft aus? Wie weit kann die Digitalisierung in Ihrer Branche fortschreiten und was werden weiterhin Menschen übernehmen müssen?
TW: Das wäre jetzt ein Blick in die Glaskugel. Ich denke es ist wichtig auf der Höhe der Zeit zu bleiben und dort zu digitalisieren und zu automatisieren, wo es Sinn macht und zu einer wirklichen Verbesserung führt. Bei allem anderen bleibt der Faktor Mensch wichtig.
Vielen Dank Herr Würmser, für das Gespräch.
TW: Ich danke ebenso.
Das Interview haben wir im März 2025 geführt.
Weitere Infos:
Website Signfex